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Kriegsstrategien

Von der Antike bis heute, marixwissen

Erschienen am 21.02.2019, Auflage: 1/2019
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783737410939
Sprache: Deutsch
Umfang: 224 S.
Format (T/L/B): 2.3 x 20.6 x 13.5 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Der Militärhistoriker Helmut Neuhold legt mit diesem Buch eine übersichtliche und verständliche Einführung in das Gebiet der Militärstrategien und deren Entwicklung in der Menschheitsgeschichte vor. In den letzten Jahrtausenden gab es in vielen Hochkulturen Autoren, die über den Krieg, seine Regeln, Strategien und Taktiken geschrieben haben. Einerseits waren dies Generäle oder Feldherrn, die analytisch, belehrend oder autobiographisch an das Thema herangingen, aber andererseits auch Philosophen, Historiker und andere Gelehrte. Schon sehr früh gab es bedeutende kriegswissenschaftliche Schriften in Europa und im asiatischen Raum. Während man im Mittelalter lange an antiken Erkenntnissen festhielt, wurde das Schreiben über Krieg und Strategie in der frühen Neuzeit wiederentdeckt. Lange Zeit waren französische Autoren dabei sehr aktiv, bevor sich Deutsche wie Carl von Clausewitz der Sache annahmen. Derzeit wird das Gebiet von angelsächsischen Autoren dominiert.

Autorenportrait

Dr. phil. Helmut Neuhold, Jahrgang 1959, studierte an der Universität Wien Geschichte und Politikwissenschaft. Er verfasste verschiedene wissenschaftliche Arbeiten mit dem Schwerpunkt Militärgeschichte und biografische Arbeiten. Publikationen u. a.: Konkurrenz für Krupp (2004); Das andere Habsburg (2008); Österreichs Helden zur See (2010); Österreichs Kriegshelden (2012); Die Jagd in Österreich (2013). Bisher bei marixwissen von ihm erschienen: Die großen Eroberer; Der Dreißigjährige Krieg; Die großen Herrscher Österreichs; Die berühmtesten Freibeuter und Piraten; Die Staufer; 1866 Königgrätz.

Leseprobe

Einige der bis heute am meisten bewunderten Schlachtsiege gehen auf Hannibals Konto. Er schlug römische Armeen, die ihm zahlenmäßig immer überlegen waren, 218 v. Chr. am Ticinus und an der Trebia sowie 217 v. Chr. am Trasimenischen See. Bei letzterer Schlacht bereitete Hannibal, der nach Etrurien marschiert war, einem römischen Heer einen klug durchdachten Hinterhalt. Der römische Konsul Flaminius tat ihm auch den Gefallen, dass er seine Truppen genau in die Falle hineinführte. Die Römer erlitten zwischen den auf Hügeln postierten Karthagern und dem See eine vernichtende Niederlage. Manche Autoren sprechen von einem der größten Hinterhalte der Kriegsgeschichte. Wie sehr der karthagische Feldherr bereit war, ungewöhnliche Kampftaktiken anzuwenden, zeigte er während seiner Laufbahn immer wieder.Hannibal sandte wie schon bei den Kämpfen zuvor alle Gefangenen, die nichtrömischer Herkunft waren, wieder zu ihren Stämmen zurück. Er betonte dabei jedes Mal, dass er als Befreier nach Italien gekommen sei. Da sich nicht allzu viele der römischen Bundesgenossen bereitfanden, zu den Karthagern überzulaufen, hatte diese Strategie Hannibals allerdings nicht die gewünschte Wirkung. Die Römer setzten in der Folge auch auf eine neue Vorgehensweise, um den Abfall der Bundesgenossen zu verhindern. Der zum Diktator ernannte Fabius Maximus vermied offene Feldschlachten, marschierte aber in einer gewissen Entfernung mit seinen Legionen parallel zu Hannibal. Dadurch wurden die Bundesgenossen eingeschüchtert und schlossen sich nicht den Karthagern an.Hannibal konnte sich bei Fabius Maximus einmal etwas revanchieren, indem er eine seiner Kriegslisten erfolgreich anwandte. Als der römische Feldherr ihm das weitere Vordringen über einen Pass versperrte, ließ der Karthager einer Horde Ochsen Fackeln auf die Hörner binden. Diese schickte er in der Nacht los, was bei den Römern für Verwirrung sorgte, wobei die meisten ihre Posten verließen. Hannibal nutzte die Gelegenheit und brach mit seinen Truppen durch den Pass. Er scheute auch nicht davor zurück, während seines Vormarsches »sengend und brennend« sowie plündernd durch die reichen italienischen Provinzen zu marschieren, während ihm sein römischer Gegner dabei nur zusah. Das führte natürlich bei vielen Römern und ihren Verbündeten zu großem Unmut und Fabius Maximus, den man nun »Cunctator« (Zögerer) nannte, wurde heftig kritisiert.